Historisch gesehen befinden sich die Zinsen für die Baufinanzierung und andere Darlehen aktuell auf einem sehr niedrigen Niveau. Wer aktuell irgendwie in der Lage ist, einen Haus- oder anderweitigen Immobilienkauf vorzunehmen, der tut also gut daran, wenn er oder sie sich diese sehr niedrigen Zinsen sichert. Daher ist es vor allem sinnvoll, jetzt eine möglichst lange Zinsbindung mit dem Kreditgeber zu vereinbaren. Denn Raum nach unten gibt es bei den aktuellen Zinsen kaum noch, so dass die Verbraucher aktuell mit gutem Gewissen auch einen länger andauernden Kreditvertrag mit dem gleichen Zinssatz abschließen können. Seit April 2015 ist schließlich wieder eine leichte Aufwärtsbewegung bei den Zinssätzen zu beobachten. Das Rekordtief bei den Bauzinsen ist nun ein Ding der Vergangenheit und die Zinssätze steigen langsam wieder an, wenngleich sie im Vergleich zu den Vorjahren weiterhin sehr niedrig sind. Für Immobilienkäufer sind aktuell Finanzierungsangebote mit einer Dauer von 15 oder mehr Jahren und einer möglichst hohen Tilgungsrate besonders attraktiv.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) lässt erkennen, dass sie in absehbarer Zeit weiterhin auf den Trend der Niedrigzinsen setzen wird. Da sich der Leitzins ebenfalls auf einem historisch sehr niedrigen Niveau befindet, hat die EZB nun neue Maßnahmen ergriffen. Die Märkte werden mit Geld geflutet, was wiederum die Kreditvergabe ankurbeln soll. Pro Monat kauf die EZB aktuell Anleihen im Wert von circa 60 Milliarden Euro ein, was sich sowohl positiv auf die Konjunktur als auch die bereits angesprochen Kreditvergabe und damit auch auf die Baufinanzierung auswirken soll. Dieser Effekt ist bereits jetzt zu beobachten, dass momentan rosige Zeiten für die meisten Immobilienkäufer angesagt sind.
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Niedrige Bauzinsen so lange wie möglich festschreiben
Alle Zeichen stehen bei der Baufinanzierung momentan so, dass auch weiterhin mit einem Niedrigzins zu rechnen ist. Bei den besten Anbietern am Markt können sich die Kreditnehmer aktuell Zinssätze von 1,5 Prozent sichern. Während sich viele Hauskäufer zuvor durch Zinsbindungen von 5 bis 10 Jahren vor zu hohen Zinsen schützen wollten, sollte nun die umgekehrte Praxis angewendet werden. Wenngleich die Kreditnehmer mit einem Aufschlag von rund 0,5 Prozentpunkten rechnen müssen, wenn sie ihren Kredit für mindestens 15 oder mehr Jahre festsetzen möchten, lohnt sich ein solcher Schritt mit Sicherheit. In Anbetracht der historisch niedrigen Zinsen ist es nämlich sehr wahrscheinlich, dass das Zinsniveau maximal noch wenige Jahre so niedrig bleiben wird, bevor mit einem Anstieg zu rechnen ist.
Doch auch wenn die Zinsen bei der Baufinanzierung in 10 Jahren unerwartet niedrig ausfallen sollten, gehen die Verbraucher mit einem länger währenden Kredit kein echtes Risiko ein. Im Juni 2010 wurde schließlich ein neues Gesetz verabschiedet, was ganz neue Möglichkeiten bei der Umschuldung der Baufinanzierung eröffnet. Somit können die Kreditnehmer nach 10 Jahren ihren Kredit oftmals kostenlos umschulden und das sogar dann, wenn eigentlich eine Zinsbindung von 15 oder mehr Jahren festgesetzt wurde. Somit ist die aktuelle Gesetzeslage also ebenfalls auf Seiten der Verbraucher. Durch die langfristig angelegte Zinsbindung kann also für mehr Sicherheit gesorgt werden, ohne dass sich die Kreditnehmer damit in eine dauerhaft schlechtere Lage versetzen.
Welche Zinsentwicklung ist bei der Baufinanzierung zu erwarten?
Wenngleich in den kommenden Monaten damit zu rechnen ist, dass sehr günstige Finanzierungsangebote bei der Baufinanzierung weiterhin die Norm bleiben dürften, wird dieser Trend nicht ewig anhalten können. Das Abwärtspotential der Zinssätze ist vor allem deshalb begrenzt, da die EZB ihren Spielraum zur Ankurbelung der Konjunktur und Absenkung der Zinssätze schon in weiten Teilen ausgereizt hat. Während sich die EZB also für ein niedriges Zinsniveau stark macht, ist zumindest nicht unmittelbar mit einer weiteren Absenkung der Zinsen bei der Baufinanzierung zu rechnen. Vielmehr ist es so, dass sich die Zinslage in den USA auch auf den europäischen Markt auswirken wird. In den USA lassen sich schon die ersten Zeichen erkennen, dass dort eine Zinserhöhung bevorsteht. Mittelfristig könnte sich eine US-amerikanische Leitzinserhöhung also entsprechend durch steigende Zinsen auch in Deutschland und Europa bemerkbar machen. Wenn man die meisten Analysten heutzutage befragt, gehen sie längerfristig durchaus davon aus, dass sich die Kreditaufnahme hierzulande merklich verteuern wird und dass diese Entwicklungen bereits mittelfristig einsetzen werden.
Tipps für Immobilienkäufer und -eigentümer in Anbetracht der historisch niedrigen Zinsen
Bei so niedrigen Baugeldzinsen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, wie die Käufer die für sie positive Zinsentwicklung auskosten können. Dabei dürfte manchen Immobilienkäufern auch in den Sinn kommen, dass sie sich nun mit einer niedrigen Tilgung mehr Haus leisten können. Doch aufgrund der niedrigen Zinsen ein teureres Haus zu kaufen, ist keine gute Idee. Denn sonst kann es bei der Umschuldung der Restschuld für die Kreditnehmer schwierig werden, wenn sie sich die monatlichen Raten in 10 bis 15 Jahren durch die dann deutlich angestiegenen Raten nicht mehr leisten können. Vielmehr ist es sinnvoll, wenn die Kreditnehmer die Tilgung während der Zinsbindung mit den Niedrigzinsen so hoch wie möglich ansetzen, um somit auf eine möglichst niedrige Restschuld hinzuarbeiten. Denn eine niedrige Restschuld schmerzt bei den in 10 bis 15 Jahren wahrscheinlich höheren Baufinanzierungszinsen deutlich weniger und sorgt zudem dafür, dass sich die Kreditnehmer schon jetzt absichern können. Bevor man einen Baufinanzierungsvertrag abschließt, ist es somit sinnvoll, wenn man die verschiedenen Möglichkeiten der Zinsbindung und Tilgung für sich einmal durchspielt, um die vorteilhafteste Variante auswählen zu können.
Immobilienbesitzer werden hingegen über eine Umschuldung nachdenken wollen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass sich alte Verträge nicht immer schon vor dem Ende der Zinsbindung umschulden lassen, weshalb ein Blick auf die detaillierten Vertragsklauseln unbedingt ratsam ist. Ob eine Umschuldung im Einzelfall sinnvoll ist, gilt es auf jeden Fall im Detail auszurechnen. Denn unter Umständen verlangt die Bank Gebühren, um ihren Zinsausfall, der durch die Umschuldung entsteht, zu kompensieren. Dies ist durchaus legitim und die Verbraucher werden sich meist nicht gegen diese Kosten wehren können. Sollte die eigene Zinsbindung in den nächsten Monaten jedoch auslaufen, so ist es sinnvoll, wenn die Kreditnehmer bereits jetzt ein Folgeangebot ihrer Bank anfordern und einen Vergleich mit anderen Anbietern anstellen. Denn im Baufinanzierung Test hat sich durchaus gezeigt, dass viele Banken ihren Kunden oftmals nicht die besten Konditionen bei der Baufinanzierung bieten, sondern die Vermittler meist viel attraktivere Angebote für die Kreditnehmer bereithalten. Sich eine zinsgünstige Anschlussfinanzierung bereits jetzt zu sichern, kann für viele Immobilienbesitzer in jedem Fall sehr sinnvoll sein.
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